Die Liebe

Die Liebe ist eine der mächtigsten Kräfte, vielleicht sogar die mächtigste Kraft im Leben der Menschen. Fast alles, was wir tun ist durch die Liebe zumindest mitbeeinflusst.
Der Begriff der Liebe bezeichnet jedoch völlig unterschiedliche Phänomene und ist mit unzähligen Irrtümern und falschen Erwartungen verbunden.
In vielen Kulturen gibt es eine Unterscheidung zwischen gebendender Liebe und erotischer Liebe.

Die erotische Liebe und die Liebe zwischen Frau und Mann

Der Begriff der zwischengeschlechtlichen Liebe, wie wir sie heute in unserer christlichen Kultur verstehen ist eine Mischung aus erotischer Liebe und der gebenden Liebe und hat sich eigentlich erst in der Romantik, also erst vor relativ kurzer Zeit entwickelt. Romanhelden, wie der junge Werther oder Romeo und Julia versprachen sich gerne die "Ewige Liebe", die bis in den Tod währt. Damit dem Leser nicht langweilig wurde und um das Versprechen nicht zu gefährden, führten sie (oder die Autoren) diesen dann in der Regel bald herbei. Obwohl diese "echte, wahre und ewige Liebe" das heutige Beziehungsideal definiert, gibt es kaum Geschichten von Paaren, die diese Form der Liebe über eine lange Zeit lebten.
Paare, die es ein Leben lang miteinander aushalten (und das teilweise gar nicht schlecht) gibt es zwar auch nicht allzu häufig, aber in ausreichender Anzahl, um die Ehe als durchaus mögliche Lebensform zu bezeichnen. Und das bereits lange bevor die romantische Liebe erfunden wurde.
Beziehungsfestigend wirkten sich früher in starkem Maße das wirtschaftliche Aufeinander-angewiesen-sein und der gesellschaftliche Druck aus. Beide Faktoren bestimmen heute nicht mehr in so existenziellem Maße den Zusammenhalt. Sie sind auch kein Garant für eine erfüllte Beziehung.

Die gebende Liebe hingegen, Harmonie zwischen beiden Partnern, eine gewisse beiderseitige erotische Anziehung und eine begrenzte Unrast bei der Suche nach der akuten erotischen Erfüllung sind eine gute Voraussetzung für eine dauerhafte und befriedigende Partnerschaft. All diese Zutaten setzen eher eine langatmige Vorbereitung, Konsequenz, persönliche Stabilität innere Festigkeit und Reife voraus.

Handlungsweisen und Eigenschaften, die die Helden der Romantik nicht in den Vordergrund stellten. Und doch wünschen wir uns immer, dass unser Traumpartner plötzlich vor uns stehen möge, auf einmal alle unsere Sorgen hinwegtragen möge und mit uns einen Weg in die ewige Glückseligkeit gehen möge. Und dann tritt plötzlich ein reeller Mensch in unser Leben, der uns im Tiefsten anspricht, in den wir uns verlieben. Oder überhaupt ein Mensch, der uns eine Erleichterung unserer sehnsüchtigen Not und Begierde in Aussicht stellt. Wir hoffen auf einen Automatismus, der uns mit diesem Menschen in diese "Große Liebe" führt. Oder wir meinen, dass wir dem neuen Partner diese "Große Liebe" erklären müssen, um ihm eine Art Wertschätzung zukommen zu lassen, oder um ihn an uns zu binden. Die kleinen Ahnungen von Differenzen, die fortbestehenden Sehnsüchte, die sich nicht immer auf den neuen Partner konzentrieren, die untergründige Unzufriedenheit angesichts des hohen Anspruchs an totale Erfüllung - diese Elemente haben in der neuen Beziehung nicht all zu viel Raum für angemessene Betrachtung.
Diese Kluft zwischen Beziehungsideal und -Realität ist eine enorme Belastung. In einer ausgewogenen Partnerschaft führt eine Offenheit bezüglich der Differenzen zwischen den Partnern zu einer starken Entlastung, da in der Regel beide Partner Unzufriedenheiten oder unerfüllte Sehnsüchte haben. Wenn nicht ein Partner für Angst vor Nähe und der andere für Angst vor Trennung zuständig ist, lässt sich durch diese Offenheit eine Distanz und eine Nähe ausbalancieren, die beiden Partnern entspricht.

Wenn eine stabile Beziehung also das Resultat aus sorgfältiger Partnerwahl, innerer Reife und von Treue im oben beschriebenen Sinne sind - Was ist dann mit den Schmetterlingen im Bauch. Die sorgfältige Partnerwahl ist ja teilweise auch nichts anderes, als eine moderne Form der durch die Eltern vermittelten Vernunftheirat als eine Initiierung einer Partnerschaft nach ökonomischen Gesichtspunkten. Was früher die Mitgift, der Bauernhof, die Sicherung des Fortbestandes der Familie waren, sind heute gesellschaftliche Geltung, Familienplanung, Unterstützung bei der Verwirklichung des eigenen Lebensentwurfs und nach wie vor die wirtschaftliche Basis. Aber auch die Auswahl nach gemeinsamen Werten, Interessen, Denkweisen, etc. sind genau genommen Vernunftgründe. Mal ganz Ehrlich: Haben Sie nie erlebt, dass die Verliebtheit neben äußeren Attributen auch vom Wissen um Tätigkeiten und Interessen einer Person maßgeblich beeinflusst wurde?

Die Erfindung der Romantischen Liebe war ein seinerzeit lebensnotwendiger Befreiungsschlag der Emotionen aus der Sklaverei der scheinbar vernünftigen gesellschaftlichen Zwänge. Die erotische Liebe ist ein Phänomen, das den Menschen lebendig macht. Die Unterdrückung der erotischen Liebe erstickt eben diese Lebendigkeit. Wer sich mit den romantischen Helden auf den Weg macht und glaubt, die erotische Liebe sei schon das ganze Leben, der kommt etwa so weit, wie Romeo und Julia oder der unreife Werther, der die Lebenssituation seiner Gräfin nicht respektieren konnte und seine Sehnsuchtsgefühle verabsolutiert hat...

Wie können wir die erotische Liebe leben, ohne Selbstmord begehen zu müssen?

Der grundlegendste Irrtum im Zusammenhang mit der erotischen Liebe ist die Verwechslung zwischen Sehnsucht und Liebe. Genauer gesagt besteht der Irrtum darin, die Kraft der Gefühle der Verliebtheit und der Sehnsucht mit der Bedeutung der Person für unser Leben zu verwechseln. Wenn wir uns verlieben, erweckt die Person, in die wir uns verlieben die "Erinnerung" oder Ahnung an das göttliche Wunder des Lebens und der Fortpflanzung. Auch die Möglichkeit zweier Seelen, sich über die körperliche Begegnung so nahe zu kommen, hat etwas "übermenschliches" Diese enormen Kräfte, die wir erleben, sind allerdings nicht in der Person, die uns begegnet verankert, sondern diese Person bringt uns nur in Kontakt mit diesen Kräften. Das Erleben dieser erotischen Liebe ist ein Geschenk schöner Momente, welches sich nicht beherrschen oder steuern lässt. Eine Haltung der Offenheit, des Respekts und der Treue im obigen Sinne kann uns helfen, dass uns solche Momente nicht unnötig schnell wieder verloren gehen und sie kann es erleichtern, dass wir diesen Momenten gegenüber offener sind und sie somit ermöglichen. Was aber wirklich der Grund des Erlebens ist, liegt weniger in der Person des Partners begründet, als in der göttlichen Qualität der Möglichkeit gegengeschlechtlicher Vereinigung. Es ist dann natürlich eine konkrete Person, die uns in einer bestimmten Situation an diese göttliche Möglichkeit erinnert. Natürlich fühlen wir uns zu dieser Person hingezogen. Aber zu glauben, dass wir dieses Erleben nur mit dieser Person teilen könnten, ist ein Irrtum, wie ich ihn auf der www.minimalreligion.de unter "Fata Morgana" beschrieben habe. Es liegt vielleicht auch in einem selber begründet, wenn man die andere Person mit solcher Offenheit betrachtet, dass sich die Erinnerung an die Kraft der Liebe einfinden kann. von erotischer Verliebtheit würde ich bereits schon sprechen, wenn beispielsweise ein Mann sich durch eine schöne Frau auf einem Werbeplakat unvermittelt angesprochen fühlt. Ich würde diese Kraft der Erinnerung an unsere großen Möglichkeiten nicht gebunden sehen an eine besondere Qualität der bereits geschaffenen Verbindung. Im Falle der Werbeplakate ist es ja das gemeine, das der Reiz, dessen sie sich teilweise bedienen, im Prinzip eine göttliche Kraft anspricht, und dass lediglich die dahinterliegende Absicht überhaupt nichts mit den angesprochenen Gefühlen zutun hat. Es ist auch traurig, dass der Betrachter vernünftigerweise gezwungen ist, sich von den erweckten Gefühlen zu trennen und die Hingabe an die erweckten Gefühle in diesem Zusammenhang als schädlich abzutun. Das genannte Beispiel soll aber auch verdeutlichen, dass vom Erleben erotischer Verliebtheit bis zu einer guten Beziehung noch ein weiter Weg liegt, der ein liebevolles (jetzt im Sinne der Treue) Interesse an der neuen Bekanntschaft voraussetzt. Im ersten Moment der erotischen Ergriffenheit musste fast keinerlei Auseinandersetzung mit der Persönlichkeit erfolgen, was auch das Beispiel mit dem Werbeplakat verdeutlichen sollte. Die berauschende Freude über die Vereinigung mit einer Person, die vor kurzem noch so fern wirkte, verfliegt schnell, wenn wir den Kern der Persönlichkeit so langsam erfassen und die echte Person vor uns sehen, an Stelle der übermenschlichen, göttlichen Kraft der erotischen Liebe. Eine Psychologin sagte mir einmal: Wenn wir eine Partnerschaft eingehen, bekommen wir die andere Person einfach komplett ab. Wir werden ihren gesamten Eigenheiten im vollen Maße ausgesetzt und müssen uns damit auseinandersetzen.

Die wichtigste Voraussetzung für eine erotische Begegnung

Es gibt eine ganz einfache Voraussetzung für erfüllte Erotische Beziehung, ohne die "nichts läuft" und die, wenn sie erfüllt ist, mit großer Wahrscheinlichkeit viel Freude mit sich bringen kann:
Wenn ich in der Begegnung Ja zu der Person und zu der Begegnung sagen kann, ist ist der wichtigste Zugang zum Erleben der Kraft der Liebe geöffnet.
Dieses "Ja" wiederum hat unter anderem drei wichtige Bestandteile:

Zum einen ist es die Gelassenheit, Offenheit und das sich Anvertrauen in den Moment und zu der Person, die uns erleichtern, uns ungestört dem Erleben zu öffnen. Den Zwanghaften kann der wahrgenommene Mundgeruch, ein seltsames Räuspern oder die Wahrnehmung der krummen Zehen des Partners jäh aus dem freudigen Erleben reißen. Anders ausgedrückt, ist es die Angst vor der (sehr nahen) Zukunft, die das Erleben verhindern kann. Das Anvertrauen und das sich dem Moment ausliefern hingegen hat eine meditative Qualität.

Zum Anderen ist ein Einlassen auf den Partner auf Dauer nur möglich, wenn Konflikte bereinigt sind. Unterdrückte Unzufriedenheiten melden sich gerade in den Momenten, die das größte Vertrauen erfordern regelmäßig zu Wort. Wenn es im Alltag möglich ist, über Unzufriedenheiten mit Routine hinwegzugehen, so könnte man gerade im Bett, wenn es schön werden könnte oder wenn es gerade schön war, regelmäßig die relevanten Streitthemen auspacken - genau dann, wenn es am meisten verletzt. Erich Fromm, aus dessen Buch "Die Kunst des Liebens" fast alle zuletzt genannten Gedanken abgeschrieben sein könnten, beschreibt sehr schön, wie dieses Aufräumen erleichtert wird durch den Respekt gegenüber dem Partner, der Absicht, ihn nicht verändern zu wollen und durch genaues liebendes Ansehen den Partner zu verstehen suchen. Darüber hinaus ist es aber auch erforderlich, seine eigenen Unzufriedenheiten mit eingebracht zu haben und sie respektvoll verstanden und ernst genommen zu wissen. Diese Arbeit der Konfliktlösung ist Voraussetzung für das entspannte sich Einlassen in schönen Momenten.

Aber auch das Einverständnis zu der Person des Partners hat eine große Bedeutung. Wer permanent das Gefühl hat, einen besseren Partner finden zu können oder aus anderen Gründen unzufrieden mit der Person des Partners ist, ist auch im Moment großer Nähe selten entspannt. Um dieses Einverständnis mit dem Partner zu erlangen ist zunächst einmal eine sorgfältige Partnerwahl erforderlich. Der Partner muss ja auf Dauer und in der Gesamtheit seiner Persönlichen Eigenschaften zu einem selber relativ gut passen. Nicht gemeint ist mit dieser Suche die Vorstellung, dass es auf der Welt einen für einen bestimmten Partner gäbe und wenn dieser nicht gefunden wäre, oder der "falsche" könne es kein Glück geben. Im Laufe einer liebevollen, respektvollen Partnerschaft entsteht dann aber auch eine Vertrautheit und ein Reichtum, der aus dem gemeinsam Erlebten und aus gemeinsam aufgebauten Dingen wie beispielsweise einer Familie besteht, so dass diese Vertrautheit die Frage nach anderen Partnern erleichtert zu Gunsten der bestehenden Partnerschaft beantwortet. Sehr häufig, wenn der Wunsch nach einem anderen Partner im Vordergrund steht, liegt es daran, dass die ersten beiden Bestandteile zu dem "Ja" nicht erfüllt sind, die Gelassenheit und der offene und konstruktive Umgang mit Konflikten. Beides kann meistens durch einen Partnerwechsel nicht automatisch korrigiert werden, weil es sich eher um Fähigkeiten handelt, die in der eigenen Person begründet sind bzw. selber erlernt werden müssen.

Der Tanz um die eigene Ergriffenheit anstelle der Vereinnahmung als Weg zur Lebendigkeit

Die erotische Liebe ist eine Form der Wahrnehmung unserer unendlichen Sehnsucht. Der Mensch, auf den wir diese Sehnsucht in Form unserer Verliebtheit projizieren, ist nie das Ziel unserer Sehnsucht. Aber er hat wahrscheinlich etwas mit den Zielen unserer Sehnsucht zu tun. Oder mit unseren Lebensaufgaben. Er kann unsere Lebensaufgaben nicht lösen. Aber in Ihm können wir unsere Lebensaufgaben erkennen. Wer seine Erfüllung in der Vereinnahmung des Geliebten sucht, findet an diese Chancen zur Weiterentwicklung nicht heran und wird innerhalb kürzester Zeit auch keine erotische Liebe mehr empfinden. Wer hingegen den Geliebten in einer gewissen Distanz umkreist und ihn und seine Gefühle genau studiert, der kann einige Energien freisetzen. Dies gelingt, solange man auf eigenen Beinen steht und solange man der "Herr" seiner Sehnsüchte bleibt. Damit meine ich nicht, dass die Sehnsüchte unterdrückt werden, sondern, daß nicht Teile der Persönlichkeit (in diesem Falle die Sehnsüchte) die Herrschaft über die gesamte Person gewinnen und andere Gefühle, die im Moment nicht so deutlich zu erkennen sind, übergangen werden. Wer in der starken Sehnsucht in der Lage bleibt, als ganze Person zu handeln, der fällt in der Verliebtheit auch nicht als hilfloses Etwas in sich zusammen, welches bei dem Geliebten garantiert keine Beachtung findet. Wer in respektvollem Abstand um den Geliebten und um sich selbst kreist, findet zur Lebendigkeit, kann einen Tanz entwickeln, der auch den Geliebten fasziniert. Die respektvolle Distanz ist auch ein Anzeichen von gebender Liebe, in der sich der Andere ernst genommen und erkannt fühlt. Er spürt, dass er nicht nur für die Bedürftigkeit herhalten muss, sondern, dass er, nachdem er genau betrachtet wurde und in seiner Eigenart verstanden wurde, als Mensch gemeint ist. Wenn der neue faszinierende (Un-)Bekannte tatsächlich nur Projektionsfläche für Sehnsüchte war, aber nicht gut zu einem passt, kann nach kurzer Zeit der respektvollen Umkreisung der Irrtum erkannt werden, noch bevor die Annäherung zu einer intimen Nähe geführt hat.

Es ist möglich, der erotischen Liebe großen Raum einzuräumen, ohne permanent im Leben zu scheitern, wenn man auch mit Schmetterlingen im Bauch die Eigenständigkeit bewahrt, wenn man in der Verliebtheit die Augen weit offen hält und wenn man die Spannung auch über längere Zeit aushält ohne einerseits Kurzschlusshandlungen zu starten oder andererseits die Sehnsucht zu verleugnen oder zu verdrängen. Die Spannung ist das eigene Lebensthema, für das der Geliebte in erster Linie nicht zuständig ist. Wer die Spannung, die sich im Prinzip ja durch das ganze Leben zieht, über Jahre halten kann, wer in der ständigen Beobachtung der Sehnsucht analysiert, welche Eigenschaften der Partner der Träume hat, wer so im permanenten Vergleich mit der Realität und mit reellen Menschen ein Bild seiner zukünftigen Partnerschaft entwickelt und wer dabei genau beobachtet, was seine Sehnsüchte mit ihm selbst zu tun haben, der hat gute Chancen, zu einer erfüllten Partnerschaft zu finden. Erotische Liebe lässt sich nicht machen. Aber das Nest lässt sich bereiten, in dem diese Liebe Raum gewinnen kann.

Die erotische Liebe lässt sich aber ebenso wenig festhalten, wie ein schönes Wetter oder eine betörende Abendliche Stimmung. Sie kann sich bestenfalls dort, wo Menschen lebendig und offen miteinander umgehen wiederholt für Momente einfinden. Der Satz "Ich liebe Dich" macht als Beschreibung eines dauerhaften Zustands keinen Sinn. Mit diesem Satz wird leider auch viel zu viel beziehungstötender Unfug betrieben. Hinter diesem Satz steckt all zu oft ein unterschwelliger Besitzanspruch: "Ich liebe Dich. Dann sollst Du mich auch lieben.";"Lasse mich niemals alleine!"; etc.. Sich und den Partner derart in die Beziehung zu fixieren ist ein Garant für absterbende Erotik. Ein Mensch der hier und da noch anderen Menschen mit Sehnsucht hinterher blickt, tut vielleicht auch in der festen Partnerschaft mehr für die Erotik, als derjenige, der erotisch nur auf den momentanen Partner fixiert ist, denn er lässt noch Raum für seine erotische Liebe, die sich ja nicht einsperren lässt und daher auch nicht auf den Partner fixieren lässt.

Die erotische Liebe erfährt aber auch nur sehr selten Erfüllung im spontanen Ausleben in immer wechselnden Partnerschaften. Bei dem schnellen Einlassen und Wechseln sehen wir viel zu wenig, mit wem wir es zu tun haben. Wie gesagt, ist die Spannung der erotischen Liebe in erster Linie ein Phänomen in uns selber. Im schnellen Wechsel erfahren wir keine Rückmeldung über die Bedeutung der Sehnsucht. Die Erotik erfährt ungefähr so viel Nahrung, wie in einer längst abgestorbenen Vernunftehe.

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Letzte Änderung: 22.08.2010
Ulrich Sommer